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Service à la Russe - Götz Bury (Wien), Foto: Kulturamt
Service à la Russe - Götz Bury (Wien), Foto: Kulturamt

Station 2 · Rathaus, Goldener Saal

Service à la Russe

Die Stadt Schwabach verfügte bereits ab 1375 über ein mächtiges Rätesystem, das die Geschicke der Stadt lenkte und dafür 1528/29 mit einem repräsentativen Rathausbau mitten in der Stadt gewürdigt wurde. In diese Tradition stellt sich auch der Goldene Saal, der um 1952 an den Stil der Renaissance anknüpfend neugestaltet wird und heute eine Art ideellen Kern des Gebäudes bildet.

Die Installation von Götz Bury nimmt auf die Geschichte des Ortes Bezug: Sein festliches Schaubuffet nennt er „Service à la Russe“, das ist ein im russischen Zarenreich entwickeltes mehrgängiges Menü, bei dem die verschiedenen Gänge nacheinander von Dienern auf Platten in den Raum gebracht und hier vor den Gästen portioniert und serviert werden. Im 19. Jahrhundert wird diese Form des Speisens zum gehobenen Standard in ganz Europa, und die Festtafeln werden entsprechend mit allen denkbaren Macht- und Herrschaftssymbolen geschmückt: Tafelaufsätze, Kandelaber, Platzgedecke und erlesene Treibarbeiten aus Edelmetall, sowie die Größe der Sitzmöbel verdeutlichen neben ihrer kunsthandwerklichen Qualität auch den Status und die Macht der Gäste.

Inspiriert von den barocken Sammlungen der Wiener Schatzkammern hat der Wahlösterreicher Götz Bury seine zeitgenössische Wunderkammer zusammengestellt. Die Besucher können in eine vergangene Welt aus edlem Kunsthandwerk und klassischer Tafelmusik eintauchen und hier auch Eindrücke von Zeremoniell, Prunk, Dekadenz, und Vergänglichkeit gewinnen.

Dr. Marian Wild

Informationen zum Künstler

 

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