Andrea Legde (Nennslingen)
Römische Trilogie, 2024:
Imperatori quod imperatoris I Unusquisque pro se I Et aurea umbra
Die Künstlerin widmet sich der Natur des Menschen und hinterfragt Sichtweisen und Gewohnheiten. In „Et aurea umbra“ wirft ein kleiner Esel einen goldenen Schatten. Nach C. G. Jung besitzen wir verleugnete Persönlichkeitsanteile, die unserem Selbstbild entgegenstehen. Der Prozess des Verdrängens beginnt schon in der eigenen Kindheit unter dem Einfluss der Eltern. Zu erkennen, wer man wirklich ist, kann schmerzhaft sein. Gelingt es, befreit man das individuelle kreative Potenzial – und der eigene Schatten vergoldet sich. Gleichzeitig spiegelt sich der Esel im goldenen Glanz und verweist auf das Motiv des Narziss, der im eigenen Abbild gefangen bleibt.
In „Unusquisque pro se“ drehen sich vier affenähnliche Gestalten um sich selbst und um ihre Golddukaten. Ausgestattet mit jeweils einer Uhr, bleiben sie im Kreis eigener Interessen gefangen. Die Tiere als Sinnbild einer bewusst idealisierten Nähe zur Natur dienen hier als kritisches Gegenbild zur zivilisatorischen Gegenwart.
Die größte Ansammlung an Goldtalern liegt unter den Füßen eines Greifvogels in „Imperatori quod imperatoris“ und markiert Fragen zu Besitz und Macht. Auf ihre Objekte hat die Künstlerin Baumrinde gelegt und verbindet damit Natur, Mensch und Pflanze. Woher kommen wir? Was treibt uns an? Und was hindert uns daran, als Gesellschaft voranzukommen?
Die Parabeln von Andrea Legde sind freundliche und mit feinem Witz gestaltete Appelle, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen.
Informationen zur Künstlerin gibt es HIER
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