Margarete Schrüfer (Nürnberg)
Regen, Schildkröte
In einem baufälligen Gebäude, durch das Regenwasser einzudringen scheint, finden wir die filigrane künstlerische Arbeit, eine Rauminstallation in Origami-Falttechnik. Schon von außen kann man einen ersten Eindruck auf das ästhetisch reduzierte Werk gewinnen: Goldener Regen in 650 Tropfen prasselt quasi unaufhörlich nieder, und der metallene Charakter des goldenen Papiers lässt ahnen, dass der Regen hier nicht für Fruchtbarkeit steht.
Am Boden des Raumes verharrt eine Schildkröte, aus schwarzem Papier gefaltet und der auf sie einwirkenden Kraft mit ihrem Panzer trotzend. Als Lebewesen, welches bereits die Dinosaurier überdauerte, steht diese sowohl in frühen Kulturen als auch heute noch für die Erde.
Die Künstlerin macht hier auf Zustände aufmerksam, die durch die Goldgewinnung, beispielsweise für die Verwendung in der IT-Branche, immer mehr verschlimmert werden. Beim Abbau in den Minen wird das Gold durch Chemikalien aus dem Gestein gelöst, die giftigen Stoffe versickern nach und nach ins Grundwasser. So werden ganze Gebiete verseucht. Menschen, die dort leben, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wasser wird also knapp, und so schließt sich der Kreislauf. Die Beziehung zwischen Mensch und Natur ist kaputt, und Wasser ist das neue Gold. Die kritische Arbeit lässt einen innehalten und regt zum Nachdenken an, während man den Raum betritt und von der Statik des goldenen Regens festgehalten wird.
Informationen zur Künstlerin gibt es HIER
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