Agatha Christie und Patricia Highsmith sind zwei Autorinnen, die unterschiedlicher in ihrer Herangehensweise an fiktive Verbrechen nicht sein könnten. An beide Schriftstellerinnen erinnern im Januar runde Jubiläen.
Agatha Christie...
begründete in den Roaring Twenties den modernen britischen Rätselkrimi und gilt heute zweifelsohne als bekannteste Krimiautorin aller Zeiten, wenn nicht sogar als die bekannteste Schriftstellerin überhaupt. Es waren vor allem die Verfilmungen mit den überaus beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple, die Kultstatus erlangten, ein Millionenpublikum erreichten und den Ruhm der Queen of Crime begründeten. Agatha Christie wurde am 15. September 1890 in Torquay in der südenglischen Grafschaft Devon geboren starb 1976 im Alter von 85 Jahren. Der 12. Januar in diesem Jahr ist der 45. Todestag.
Patricia Highsmith
Während Agatha Christie klassisch an dem Whodunit interessiert war, beschäftigte sich die 30 Jahre jüngere Patricia Highsmith meisterhaft mit dem Innenleben des Täters. Was treibt einen Durchschnittsmenschen an, kriminelle Handlungen zu vollbringen? Wie entwickelt sich ein Motiv? Die hochbegabte Patricia Highsmith fing früh an Prosa und psychologische Thriller zu schreiben und war auch schnell erfolgreich. Richtig berühmt wurde allerdings vor allem Ihre Romanfigur Tom Ripley aus „Zwei Fremde im Zug“ (1950) und zwar durch die gleichnamige Verfilmung von Alfred Hitchcock ein Jahr später. Das literarische Werk der Autorin wurde vielfach ausgezeichnet. Bereits eine ihrer ersten Erzählungen, die Kurzgeschichte „The Heroine“ (1945) wurde unter die besten US-amerikanischen Kurzgeschichten des Jahres gewählt. Der Nobelpreis blieb ihr allerdings 1991 verwehrt, obwohl sie auf der Vorschlagsliste stand. Patricia Highsmith wurde 19. Januar 1921 in Texas; verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Europa und starb am 4. Februar 1995 in Locarno.
Beide Krimi-Heroinen neu und wieder zu entdecken lohnt sich!
Die Stadtbibliothek hat einige Bücher der beiden Schriftstellerinnen im Bestand, von A. Christie u.a. neben den ganz bekannten Titeln „Der blaue Express“; von P. Highsmith u.a. „Die gläserne Zelle“ (1964) und „Der Stümper“ (1954). Einige der Titel sind auch bei unserem Digital-Portal E-Medien Franken fürs Reader-Lesen erhältlich, z.B. „Schrei der Eule“ von Highsmith: E-Ausleihe Franken.
Special Tip des Hauses: Die wunderbare Verfilmung mit Bestbesetzung des gleichnamigen Agatha Christie-Romans „Das krumme Haus“ (1949) kam im November 2018 in die deutschen Kinos. Wir haben die DVD im Bestand!
Biografien
Die Beschäftigung mit den Persönlichkeiten der beiden Damen ist ebenfalls mehr als interessant. Sehr empfehlenswert und erhältlich in der Stadtbibliothek sind hier die aktuellen Biografien „Agatha Christi“ (2020) von Barbara Sichtermann und von Conny Palmen „Die Sünde der Frau: über Marilyn Monroe, Marguerite Duras, Jane Bowles und Patricia Highsmith“ (2018).